Mecklenburg Vorpommern 2011

Die Bilder der Reise sind hier zu sehen.

Di. 24.5.2011
Wir kommen gut voran mit Packen und Bereitstellen des WOMO's. Deshalb starten wir unsere Reise kurzentschlossen um 19:00 Uhr und fahren bis Singen auf den WOMO-Stellplatz bei der ehemaligen Gartenschau. Damit vermeiden wir auch den allmorgendlichen Stau rund um Zürich, in den wir geraten wären, wenn wir erst, wie geplant, am Mittwoch früh losgefahren wären. Der Stellplatz in Singen stellt sich leider als sehr laut heraus, liegt er doch gleich neben den Geleisen der DB, auf welchen die ganze Nacht hindurch Güterzüge verkehren.


Mi. 25.5.2011
Bietigheim11Schlecht ausgeschlafen mache ich mich am Morgen mit dem Fahrrad auf die Suche nach einer Bäckerei, welche ich nach kurzem Suchen und zweimaligem Fragen auch finde. Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück geht es weiter Richtung Stuttgart. Wir haben nämlich einen Termin bei der Firma Betten Gailing. Die "Liegewiese" in unserem Alkoven soll nämlich mit besseren Matratzen versehen werden. Wir kommen gut voran und dank Navi sind wir bereits um 11:00 Uhr am Ziel. Eigentlich wurden wir erst auf den Abend erwartet. Da wir so viel früher da sind, suchen wir zusammen mit Herrn Klaus das Material für unsere neuen Matratzen aus. Danach werden die Masse von den alten Matratzen genommen. Am Nachmittag, während wir im schönen Städtchen Bietigheim verweilen, werden unsere Matratzen angefertigt. Wir bewundern unterdessen das gepflegte und gut erhaltene Städtchen, die schönen Häuser und die tolle Umgebung. Um 17:30 Uhr können wir schon unsere neuen Matratzen in Empfang nehmen. Wir freuen uns über den Super-Service, dank dem wir nun einen Tag gewonnen haben. Wir fahren auf den Stellplatz am Stadtrand von Bietigheim, welchen ich schon am Nachmittag reserviert habe. Leider ist auch dieser Stellplatz durch übermässigen Lärm der DB während der ganzen Nacht beeinträchtigt.

Do. 26.5.2011
Noch schlechter ausgeschlafen als am Tag zuvor machen wir uns auf den Weg Richtung Dresden. Mit der Zeit merken wir, dass uns heute die Fahrerei keinen grossen Spass macht. Deshalb suchen wir einen Campingplatz auf, welcher etwas Ruhe verspricht. Wir fahren auf den Campingplatz Gunzenberg an der Talsperre Pöhl. Hier ist es so ruhig, dass wir wieder mal so richtig ausschlafen können.

Fr. 27.5.2011
Es gefällt uns hier so gut, dass wir beschliessen, noch eine Nacht länger zu bleiben. Mit dem Bus, welcher gleich vor dem Camping hält, fahren wir nach Plauen. Dieser Stadt sieht man die DDR-Vergangenheit noch sehr gut an. Wir decken uns mit Lebensmitteln ein, meiden jedoch Salate und Rohgemüse wegen der EHEC-Epidemie, und fahren mit dem Bus wieder zurück.

Sa. 28.5.2011
Freiberg54Unser Ziel heute ist die Stadt Freiberg. Doch zuerst wollen wir noch unsere alten Bekannten, die Familie Fleischer, in Gelenau, südlich von Chemnitz besuchen. Leider haben wir keine Telefonnummer, wissen aber von einem früheren Besuch, wo sie wohnen. Leider ist sowohl bei den Eltern als auch bei der Tochter niemand zu Hause. In den Büros der Firma Fleischer treffen wir jedoch auf Andreas, den Mann von Dani. Er sagt uns, dass die Schwiegereltern beim Einkaufen sind und Dani das Geburtstagsfest von Ben vorbereitet. Andreas fährt uns zum Skilifthaus, wo das Fest stattfindet. Wir freuen uns, Dani und ihre Jungs Tom und Ben zu sehen. Spontan werden wir zum Mittagessen eingeladen. Danach verabschieden wir uns und fahren gemütlich unserem heutigen Tagesziel entgegen. Plötzlich läutet eines unserer Handys. Andreas ist auf der andern Seite und sagt, dass Lore ihre Tasche bei ihnen liegen gelassen hat. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als nochmals nach Gelenau zurück zu fahren. Mit Tasche treffen wir am Abend auf dem sehr schönen Stellplatz beim Johanniterbad in Freiberg ein. Nachdem wir uns installiert haben, schlendern wir in die nahe gelegene, sehr schön zurecht gemachte Altstadt. Wir erkundigen uns nach einem guten Speiselokal. Auf Empfehlung gehen wir ins „Himmel und Hölle“ an der Nikolaigasse 1. Wir werden sehr angenehm überrascht durch das freundliche Ambiente, das feine Essen und den herrlich mundenden Bio-Wein aus Spanien (ich hoffe die Deutschen verzeihen uns!).

So. 29.5.2011
Zuerst schwimmen wir im Johanniterbad ein par Längen. Danach sind wir "reif" fürs Frühstück. Danach schlendern wir durch die wunderschöne Altstadt zum Schloss Freudenstein. Da besuchen wir die Mineralien Ausstellung "terra mineralia" und die Sonderausstellung " ". Wir sind sprachlos ob der Fülle und Schönheit der gezeigten Mineralien. Sie stammen aus der ganzen Welt und strahlen in allen nur möglichen Farben. In der Zusatzausstellung werden Insekten mit den dazu passenden Mineralien präsentiert. Das sind alles passende Kombinationen, man könnte meinen, die Falter und Schmetterlinge hätten sich an den Mineralien orientiert, als sie sich ihr "Kleid" zugelegt haben. Nach der Ausstellung fahren wir mit dem WOMO zuerst zu einer Silbermine, welche noch in Betrieb zu sein scheint. Der Museumsteil ist jedoch nicht geöffnet. Deshalb fahren wir zur Mine "Alte Elisabeth". Wir kommen gerade noch rechtzeitig, um uns in Overall und Stiefel zu stürzen und gut ausgerüstet mit Helm und Lampe in den Schacht einzufahren. Ungefähr 90 Meter unter Tag konnten wir unter kundiger Führung einen Teil des Stollensystems begehen. In dieser Mine wurde Silber schon 14xx bis ins 20. Jahrhundert abgebaut. Heil wieder an der Oberfläche angekommen, fahren wir zum Campingplatz Mockritz in Dresden. Wegen des Deutschen Kirchentages werden wir schon am Mittwoch weiterziehen müssen.

Mo. 30.5.2011
Dresden24Mit dem Dampfschiff Dresden machen wir die Schlösserfahrt von Dresden nach Pilnitz und wieder zurück. Gemütlich geht es durch die Elbauen und wir haben Zeit die schönen Schlösser und Villen zu bestaunen.

Di. 31.5.2011
Mit dem Bus geht es in die Altstadt von Dresden. Hier bummeln wir durch die Strassen und bewundern alle die guterhaltenen und zum Teil wieder aufgebauten Baudenkmäler wie Marienkirche, Semperoper, Schloss, Zwinger, Europäische Terrasse usw. In der Semperoper besuchen wir eine Ausstellung zum Thema Kultur und Künstler während der Zeit der Nazi. Es ist unglaublich, was man da alles erfährt. Z.B. liess man eine begnadete Sängerin nicht mehr auftreten, weil ihre Stimme jüdisch klinge und das den Deutschen nicht zugemutet werden kann. Ein Grossteil der jüdischen Künstler setzte sich deshalb ins sichere Ausland ab.

Mi. 1.6.2011
Beim Aufbruch in Dresden wissen wir noch nicht sicher, wohin wir fahren. Zur Auswahl steht das Stettiner Haff oder die Insel Usedom. Wir nehmen die Autobahn bis auf die Höhe von Eberswalde-Finow. Von da geht’s parallel zur Autobahn nordwärts bis Prenzlau. Nachdem wir uns mit Lebensmitteln versorgt haben, entscheiden wir uns zur Weiterfahrt nach Stubbenfelde auf Usedom. Hier finden wir einen sehr schönen Campingplatz.

Do. 2.6.2011
Usedom04Dem Strand entlang wandern wir nordwärts und geniessen das schöne und warme Wetter sowie den angenehmen Wind. Das Wasser scheint uns mit seinen 12 Grad zum Baden noch etwas zu kühl. Auf dem Rückweg verpflegen wir uns an der Strandpromenade von Kölpinsee. Hier gibt es viele Touristen welche das verlängerte Wochenende (Christi Himmelfahrt) für einen Ausflug an die Ostsee benutzen.

Fr. 3.6.2011
Peenemuende06Mit den Fahrrädern machen wir uns auf den Weg nach Peenemünde. Wir wählen den Radweg der grösstenteils parallel zur Ostsee im Wald verläuft. Der grösste Teil des Weges ist Naturboden und dementsprechend anstrengend. Zuletzt geht es bei grosser Hitze noch 6 km über Feldwege durch offenes Gelände, was uns noch die letzten Schweisstropfen aus dem Leib drückt. Nach 30 km erreichen wir das Museum in Peenemünde. Hier wurden vor und während des 2. Weltkrieges Raketen entwickelt, sowohl für zivile (Raumfahrt) als auch militärische (V1, V2) Zwecke. Ein Grossteil der Arbeiter waren Kriegsgefangene und Juden. Durch die Geheimhaltungsstufe ihrer Arbeit waren diese Leute von Anfang an dem Tod geweiht. In den höchsten Positionen waren die führenden Raketenforscher jener Zeit beschäftigt, u.a. W.v.Braun. Nach dem Krieg wurden diese Wissenschaftler von den Siegermächten USA, Russland, England und Frankreich in diese Länder gebracht und weiter in der Raketen- und Weltraumforschung beschäftigt. Beim Gang durch das Museum beschleicht uns ein komisches Gefühl, man fühlt sich mitten in die Nazi-Zeit versetzt. Zurück nach Stubbenfelde geht es mit der Usedomer Bäderbahn.

Sa. 4.6.2011
Swinemuende02Mit der UBB fahren wir bis zur Endstation nach Swinoujscie (Swinemünde) in Polen. Am Hafen erfrischen wir uns mit einem Früchtecocktail und schlendern dann zum Bahnhof zurück. Viel Attraktives hat die Grenzstadt nicht zu bieten, also fahren wir zurück nach Heringsdorf. Im Restaurant „Puppenstube“ verpflegen wir uns mit Schnitzel auf Spargel, die Gurkenverzierung lassen wir liegen (EHEC). Nach dem Essen schlendern wir der Strandpromenade entlang auf die Seebrücke. Mit der UBB geht es zurück nach Stubbenfelde. Auf dem Campingplatz gibt es ab 19 Uhr Livemusik mit der Gruppe Sowares.

So. 5.6.2011
Stralsund31Weiter geht es nach Stralsund auf den WOMO-Stellplatz, welcher gerade neben der neuen Rügenbrücke liegt. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg zum Ozeaneum. Hier wird ausführlich und eindrücklich die Entstehung des Lebensraums Ostsee dargestellt. Dieses Museum ist sehr empfehlenswert, man könnte mehrere Tage da verweilen. Nach dem Museum machen wir uns auf in die nahe gelegene Altstadt von Stralsund, welche ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wir sind überwältigt von der Schönheit der Backsteingotik. Der Alte Markt und das Rathaus sind besonders erwähnenswert. Im „Kornhus“ verpflegen wir uns mit leckerem Hirtenfladenbrot. Am Abend verfärbt sich der Himmel bedrohlich schwarz. Das Gewitter, welches sich über Stralsund entlädt ist glücklicherweise harmlos.

Mo. 6.6.2011
Über die imposante Brücke geht es weiter nach Göhren im Südosten von Rügen. Der Camping „Regenbogen“ ist ein grosser, sehr schön angelegter Platz. Wir buchen gleich bis Pfingstmontag. Nachdem wir uns installiert haben machen wir einen Strandspaziergang und besuchen auch die Seebrücke. Am Abend geht ein heftiges Gewitter über Göhren nieder.

Di. 7.6.2011
Das Wetter hat sich wieder etwas erholt und wir können unser Frühstück wieder bei Sonnenschein einnehmen. Heute ist Waschtag und Zeit zum Nachführen des Reiseberichtes.

Mi. 8.6.2011
Das Wetter soll heute am Morgen noch schön sein, am Nachmittag sind Gewitter angesagt. Wir machen uns deshalb rechtzeitig mit den Fahrrädern auf den Weg. Zuerst geht es ins Zentrum von Göhren. Danach fahren wir auf herrlichen Radwegen an die südlichste Spitze von Rügen, nach Thiessow. Hier lassen wir die Räder stehen und gehen zu Fuss durch das Naturschutzgebiet dem Strand entlang. Da es schon nach Gewitter aussieht, fahren wir nach einer kurzen Erfrischungspause wieder zurück. Das Gewitter kommt jedoch erst, als wir schon wieder drei Stunden zurück sind, dafür aber umso heftiger. Der Regen prasselt so intensiv auf das WOMO, dass man sein eigenes Wort kaum versteht und in Kürze hat sich ein See gebildet. Nach ungefähr zwei Stunden ist der Spuk wieder vorbei und der kleine See versickert schnell im sandigen Boden.

Do. 9.6.2011
Ruegen19In der Nacht kommt ein starker Wind auf. Unsere Markise ist jedoch gut befestigt und macht keinen Wank, nur das Tuch hebt und senkt sich ab und zu. Am Morgen ist noch immer stark bewölkt und mit steifer Brise recht kühl. Wir fahren mit dem "Rasenden Roland" von Göhren nach Binz. Wir flanieren über die Ufermeile und stellen fest, dass die alten Seebäder alle gleich aussehen. In einer Seitengasse finden wir den Bernsteinladen "Der Bernsteinfischer". Der Laden gehört einem Engländer, der selber in der Ostsee nach Bernstein fischt und diesen dann auch selber be- und verarbeitet. Er zeigt uns einige seiner Prunkstücke mit eingeschlossenen Spinnen, Mücken, Ameisen und anderen Insekten. Wir kaufen für jedes unserer Enkelkinder ein rohes Stück Bernstein, das sie dann selber schleifen können. Dazu sollen sie Schleifpapier Nr. 400 oder 600 nehmen und nur eine Flachseite und die Schmalseiten bearbeiten. Nach den interessanten Ausführungen und Erzählungen des Bernsteinfischers treten wir mit dem "Rasenden Roland" den Heimweg an.

Fr. 10.6.2011
Ruegen30Heute ist wieder Sonnenschein angesagt. Zwar ist es noch etwas kühler als auch schon, jedoch ideal zum Radfahren. Nach dem Frühstück besteigen wir unsere Drahtesel. Das Ziel ist die schmale Landzunge der Reddewitzer Höft. Der Radweg ist vom letzten Gewitter teilweise ausgewaschen oder mit Schwemmsand zugedeckt. Unterwegs bestaunen wir wieder die Farbenbracht der Felder mit Kornblumen, Mohn und anderen schönen Blumen. Wir treffen auch auf unzählige, riedgedeckte Backsteinhäuser, welche mit Hingabe gepflegt scheinen. Zuvorderst auf der Halbinsel haben wir einen schönen Ausblick auf den Rügischer Bodden und die Insel Vilm. Im Restaurant lassen wir uns das gratinierte Zanderfilet schmecken, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

Sa. 11.6.2011
Ruegen58Um 10:00 Uhr verladen wir unsere Fahrräder beim Bahnhof Göhren auf den Anhänger des Busses der Linie 20. In einer einstündigen Fahrt geht es über Binz nach Sassnitz. Vom Busbahnhof fahren wir in den Hafen runter. Hier werden wir sofort von geschäftstüchtigen Damen angesprochen, welche uns eine Schifffahrt zu den Kreidefelsen verkaufen wollen. Wir entscheiden uns für den umgebauten Fischkutter M.J.Kalinin. Um zwölf Uhr legt der Kutter bei herrlichstem Wetter ab. Wir geniessen die Fahrt und können uns fast nicht satt sehen an den weissen Kreidefelsen, die in einem schönen Kontrast zum Blau des Himmels und des Meeres stehen. Mächtig ragt der "Königsstuhl" 117 Meter auf. Zurück im Hafen stärken wir uns kurz, bevor wir den Rückweg mit unseren Rädern in Angriff nehmen. Auf dem Rückweg fahren wir am gigantischen Koloss von Prora vorbei. Hier erbauten die Nazis zwischen 1936 - 1941 die KdF-Ferienanlage (Kraft durch Freude) für 20'000 Urlauber. Die Anlage ging jedoch nie in Betrieb.

So. 12.6.2011
Relaxen! Ausspannen! Faulenzen! Geniessen!

Mo. 13.6.2011
Ruegen81Heute ist Pfingstmontag und unsere Zeit in Göhren ist abgelaufen. Nachdem wir uns von unseren deutschen Nachbarn, einer jungen Familie mit zwei Mädchen, verabschiedet haben, fahren wir über Binz, Prora und Sassnitz nach Nipmerow, direkt am Nationalpark Jasmund. Wir sind schon recht früh auf dem Krüger Naturcamping. Nachdem wir uns installiert haben, besteigen wir sofort unsere Fahrräder. Wir fahren auf einem Radweg durch den Nationalpark zum Königsstuhl. Die Buchenwälder im Park sind faszinierend und Lore sieht schon bald ein Rudel Hirsche davon rennen. Auf dem Königsstuhl geniessen wir die Aussicht auf die Ostsee. Im Nationalpark-Zentrum sehen wir uns eine modern gestaltete Ausstellung über das Ökosystem an.

Di. 14.6.2011
Am Morgen regnet es und wir geniessen in aller Ruhe unser Frühstück. Bald hört es jedoch wieder auf zu regnen und wir ziehen uns die Wanderschuhe an. Bei noch starker Bewölkung wandern wir nach Lohme. Am Strand suchen wir schöne Steine, von denen es hier jede Menge gibt. Später wandern wir weiter auf dem Hochuferweg in Richtung Königsstuhl. Allmählich wird das Wetter immer besser und wir können wieder bei Sonnenschein fotografieren. Unterwegs zum Königsstuhl fragt uns eine Schweizerin nach dem Weg nach Lohme. Kurz darauf treffen wir ein Paar aus Herisau, die Frau ist aber in Meggen aufgewachsen. Überhaupt scheint heute rund um den Königsstuhl Schweizertag zu sein, im Restaurant setzen sich zuerst drei Schweizer Personen hinter uns und ein wenig später nochmals zwei an einen Nebentisch. Durch den schönen Buchenwald geht es wieder zurück zum Camping. An der fast gleichen Stelle wie gestern sehen wir wieder ein Rudel Hirsche, vermutlich die Selben.

Mi. 15.6.2011
Kap Arkona 03Mit dem WOMO geht es weiter, zuerst nach Putgarten. Hier lassen wir das WOMO auf einem grossen Parkplatz stehen und fahren mit den Rädern zum Kap Arkona hinaus. Wir besteigen den neueren höheren Leuchtturm und geniessen die traumhafte Aussicht ins Umland. Wieder unten angekommen, laufen uns wieder die drei Schweizer (ein Mann und zwei Frauen) von gestern über den Weg. Wir wechseln ein paar Worte mit ihnen und vernehmen, dass sie in umgekehrter Richtung als wir fahren. Nachdem wir noch ein Stück der Steilküste entlang gefahren sind, machen wir uns auf den Rückweg nach Putgarten. Hier ersteht Lore im "Schafstall" eine schöne Jacke aus Wollstoff. Nachdem die Velos wieder aufgeschnallt sind, geht es mit dem WOMO weiter zur Wittower Fähre. Für 7 Euro werden wir ans andere Ufer übergesetzt. Schon bald erreichen wir unser heutiges Tagesziel, der Campingplatz in Schaprode.

Do. 16.6.2011
Hiddensee09Am Morgen regnet es recht stark. Wir ändern deshalb unsere Pläne und setzen ohne Fahrräder auf die autofreie Insel Hiddensee über. Mit dem Schiff fahren wir über Vitte nach Kloster, im Norden der Insel. Von da geht es zu Fuss, durch eine paradiesisch anmutende Landschaft, zum Leuchtturm. Von weitem sehen wir wieder die drei Schweizer von gestern. Zurück in Kloster besuchen wir die Grabstätte von Gerhard Hauptmann. Danach setzen wir uns in ein Kaffee, um eine Kleinigkeit zu essen. Wer setzt sich nun an einen Tisch hinter uns? Genau! Die drei Schweizer der vergangenen Tage. Mit dem Schiff geht es über Neuendorf zurück nach Schaprode. Im Hafen geniessen wir bei schönstem Wetter einen leckeren Sanddorn-Eisbecher.

Fr. 17.6.2011
ZingstDarss20Schon geht es wieder mit dem WOMO weiter. Einige Kilometer nach Schaprode überholen wir eine Dreiergruppe Radfahrer. Zum Letzten Mal sehen wir die drei Schweizer und winken ihnen zum Abschied. Über die Rügenbrücke kommen wir bei Stralsund wieder aufs Festland. Über Barth geht es auf die Halbinsel Fischland-Darss-Zingst. Wir durchqueren heftige Schauer, doch bald schon zeigt sich wieder die Sonne. Es fällt uns angenehm auf, dass hier an der Ostseeküste das schlechte Wetter nie lange anhält. Westlich von Zingst fahren wir auf den schön gelegenen Camping "Am Freesenbruch". Nachdem wir installiert sind und das Wetter wieder sehr freundlich aussieht, fahren wir mit den Velos nach Zingst. Hier könnte man glauben, alle Welt sei pensioniert oder habe zumindest Ferien. Das Dorf besteht vorwiegend aus Kleiderläden und Restaurants.

Sa. 18.6.2011
ZingstDarss15Nachdem es am frühen Morgen noch geregnet hat, sieht das ganze um zehn Uhr wieder recht freundlich aus. Mit den Fahrrädern fahren wir über Prerow zum Leuchtturm Darsser Ort, an der Nordwestecke der Halbinsel. Dieses Gebiet ist Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Beim Leuchtturm angekommen, regnet es wieder leicht, so dass wir zuerst die Ausstellung zum Nationalpark im Leuchtturmgebäude besuchen. Da ist unter anderem zu sehen, wie die Gebäude und der Turm zu DDR-Zeiten vernachlässigt wurden und dementsprechend heruntergekommen aussahen. Für Parteifunktionäre wurde in diesem Gebiet ein Bungalowdorf errichtet, wo sie, ungestört vom einfachen Volk, ihre Ferien verbringen konnten. Auf DDR-Landkarten wurde dieser Teil der Halbinsel einfach abgeschnitten. Nach der Wende wurde die Feriensiedlung abgebrochen und der Rest in Stand gestellt und ist heute ein Anziehungspunkt für Naturliebhaber. In der Ausstellung sehen wir auch, wie sich die Sandbanklandschaft ständig verändert. Nach der Ausstellung nehmen wir den Wanderweg durch den Nationalpark unter die Füsse. Was wir da zu sehen bekommen ist einfach grandios. Eine schöne, naturbelassene Landschaft mit viel Wasser. Unterwegs sehen wir drei Rudel Hirsche, ein Wildschwein und viele Vögel. Später führt der Wanderweg auf einen feinsandigen Strand, mit vielen kleinen Steinen in verschiedensten Farben und Formen am Ufer. Zwischen zwei Regenschauern schaffen wir es trocken zum WOMO zurück. Da für uns heute der Tag des Hirsches ist, sehen wir etwa 300 Meter von unserem Platz entfernt, vier kapitale Hirschböcke. Die lassen sich überhaupt nicht stören und fressen seelenruhig vor unseren Augen das hochgewachsene Gras. Am Abend essen wir im Platzrestaurant "Versteckter Zander", schonend gegart, unter Tomaten-Ruccola-Gemüse.

So. 19.6.2011
Heute ist wettermässig der schlechteste Tag seit Beginn unserer Reise. Gewitter und Schauer wechseln sich ab mit sonnigen Abschnitten. Wir warten, bis sich eine längere Schönwetterperiode abzeichnet und wandern dann nach Zingst. Wir schauen uns das schmucke Seebad an. Als sich die nächste Schauerzelle ankündigt, verziehen wir uns in eines der zahlreichen Restaurants. Nach 15 Minuten Schauer scheint bereits wieder die Sonne und wir kommen trockenen Fusses zum Camping zurück.

Mo. 20.6.2011
Der Wetterbericht für die nächsten Tage verheisst für die Küstenregion nicht viel Gutes. Wir verziehen uns ins Landesinnere, in die Gegend von Schwerin. In Sternberg finden wir den hervorragenden Camping "Sternberger Seenland", er liegt direkt am Luckower See.

Di. 21.6.2011
Sternberg30Am Morgen strahlt die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Nach dem Frühstück besteigen wir unsere Drahtesel und machen eine Tour über Sternberger Burg, Gross Raden, Loiz, Witzin, Zülow, Rothen, Gägelow, Pastin, zurück nach Sternberg. In Gross Raden besuchen wir den Altslawischen Tempelort aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Imposant ist der Burgwall, in welchen sich die Bewohner mit ihren Tieren geflüchtet haben, wenn Gefahr nahte. Im Verlaufe der Tour überzieht sich der Himmel immer mehr und die Wolken werden immer dunkler und bedrohlicher. Wir erhöhen unser Tempo und schaffen es, den Campingplatz noch gerade vor den ersten Tropfen zu erreichen.

Mi. 22.6.2011
Auch heute Morgen ist der Himmel wieder beinahe wolkenlos. Da jedoch für den Nachmittag schlechtes Wetter angesagt ist, entschliessen wir uns, das schön zurecht gemachte Städtchen Sternberg zu besichtigen. Die Kirche wird gerade renoviert und kann nicht besichtigt werden. Trotzdem lohnt sich der Besuch. Am Nachmittag ist relaxen angesagt, damit wir morgen die Heimfahrt ausgeruht in Angriff nehmen können.

Do./Fr. 23./24.6.2011
Leider geht heute unser Aufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende, ein Aufenthalt mit vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken. Wir werden diese Gegend sicher wieder einmal aufsuchen! Um 9 Uhr fahren wir los Richtung Süden. Wir fahren bis Estenfeld bei Würzburg. Hier Übernachten wir noch einmal, bevor wir am Freitag nach Hause zurück kehren. Mit dem WOMO sind wir Total 2984 km gefahren, wobei der grösste Teil für Hin- und Rückfahrt benötigt wurde.