Südspanien 2010
Die Bilder der Reise sind hier zu sehen.
14. April 2010: Küssnacht - Antibes
Um 6 Uhr geht es los Richtung Gotthard. Damit wir den Morgenverkehr des Mailänderrings umfahren können, wollen wir die Autobahn Richtung Turin nehmen. Die entsprechende Ausfahrt verpassen wir jedoch, da wir uns beide vermutlich noch im Halbschlaf befinden. Der Verkehr auf dem Ring läuft jedoch erstaunlich flüssig und schon bald geht’s Richtung Genova und Nice. Den anvisierten Übernachtungsplatz in Antibes finden wir, nach einer Zusatzschlaufe durch enge Gassen, problemlos. Der Campingplatz ist jedoch, entgegen den Angaben im Campingführer, geschlossen. Gleich in der Nähe finden wir jedoch Ersatz. Am Abend feiern wir den Start unserer Reise mit einem gepflegten Nachtessen im Restaurant L'ADRESS (sehr empfehlenswert). Die Nacht ist sehr lärmig, da die Autobahn in der Nähe vorbeiführt.
15. April 2010: Antibes - Argelès-sur-mèr
Weiter geht’s auf den französischen Autobahnen Richtung Spanien. Die Fahrt wird immer wieder durch Mautstellen gebremst. Wir steuern den Camping "Les Criques de Porteils" an (N 42º32′2″ E 3º4′4″). Er liegt herrlich über einer Steilküste und ist sehr gut ausgestattet. Da es sich um einen ACSI-Platz handelt ist der Preis entsprechend günstig (15 Euro + 1.16 Euro Kurtaxe). Der Himmel ist stark bewölkt, trotzdem nehmen wir unser "Zvieri" draussen ein und geniessen den schönen Ausblick aufs Meer.
16. April 2010: Argelès-sur-mèr - Castelló d'Empuries
Hier beginnt unsere eigentliche Südspanienreise. Nun fahren wir möglichst keine Autobahnen mehr. Über die fantastisch angelegte Küstenstrasse geht es rauf und runter mit immer neuen und faszinierenden Aussichten auf Meer, Steilküsten, Buchten und verträumte Dörfer. Den Camping "Mas Nou" (N 42º15′52″ E 3º6′5″) erreichen wir bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Wir setzen uns in die Sonne und geniessen den herrlichen Frühlingstag. Doch bald verdunkelt sich der Himmel und ein Gewitter zieht über uns hinweg. Jedoch schon nach kurzer Zeit ist der Himmel wieder wolkenlos und die Temperatur sehr angenehm. Am Abend gibt es "irisches" Rindfleisch vom Grill - vermutlich sind den Spaniern die Rinder ausgegangen - dazu grüne Spargeln an einer Vinaigrette Sauce, frisches Brot und ein paar Gläser guten spanischen Rotwein.
17. April 2010: Empuriabrava
Bei wunderbarem, warmem Frühlingswetter, fahren wir mit unseren Fahrrädern die drei Kilometer zum Strand. Da wird gerade der Markt abgehalten. Wir parkieren unsere Räder und flanieren den ungefähr einen Kilometer langen Markt entlang. Lore kauft sich eine Hose und ich ein Portemonnaie, mit dem ich das Geld besser vor Lores Kauflust schützen kann. Nach dem Markt fahren wir auf Radwegen durch ein Naturschutzgebiet. Danach besuchen wir das historische Castello d'Empuries mit seinen engen Gassen. Ausserhalb des Ortes finden wir den Butterfly Park mit wunderbaren, bunten Schmetterlingen und Faltern und exotischen Vögeln. Danach geht’s zurück zum Womo, wo wir das Nachtessen, Moules, Garnelen vom Grill und Salat, einnehmen. Selbstverständlich darf auch das Glas spanischer Rotwein nicht fehlen.
18. April 2010: Empuriabrava
Nach dem Frühstück fahren wir auf der östlichen Seite des Ortes in ein Naturschutzgebiet. Hier treffen wir auf einen Storch. Wir fürchten uns nicht vor ihm, da wir dieses Kapitel längstens abgeschlossen haben! Die Wege sind grösstenteils Naturstrassen. Stellenweise gibt es Wasserlachen quer über die Strasse. Lore zieht zwei Schuhe voll Wasser heraus, da sie mitten in einer Lache abstehen musste. Vom Ausflug zurück, gibt es Nachtessen, Schweinsfilet vom Grill (500 Gramm für 6 Euro) und Salat. Wein wie immer!
19. April 2010: Empuriabrava - Gavamar
Bei wunderbarem Wetter fahren wir weiter über Toroella, Palafrugell, Palamos und ab hier die interessante und abwechslungsreiche Carretera de la Costa. Sie führt zum Teil über Berge und Steilküsten mit wunderbaren Aussichten. Dagegen sind die Küstenorte Platja d'Aro, Sant Feliu, Tossa de Mar, Lloret de Mar und Blanes kein schöner Anblick. Später wechseln wir auf die Schnellstrasse C-32. Mit der C-31 durchqueren wir etwas später das südliche Barcelona und gelangen so direkt zu unserem Platz "Camping 3 Estrellas", wo wir uns zuerst einmal an der Bar verpflegen. Der Campingplatz liegt direkt in der Anflugschneise des Airport de Barcelona und ist deshalb entsprechend laut. Trotzdem ist der Platz als Ausgangspunkt für Stadtbesichtigungen ideal.
20. April 2010: Barcelona
Nach dem Frühstück nehmen wir den Bus nach Barcelona. Für 1.40 € bringt er uns direkt ins Zentrum zum Placa Catalunya. Von hier verkehren die Busse zur Stadtbesichtigung. Es gibt zwei Routen eine rote und eine grüne. Sie führen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bei Bedarf verlässt man den Bus und fährt dann mit einem späteren weiter. Eine Tageskarte Kostet 21.- € pro Person. Bei der Sagrada Familia verpflegen wir uns mit Pizzaähnlichem. Nach der Stadtbesichtigung setzen wir uns in ein Restaurant in einem grossen Innenhof und bestellen zwei grosse Bier. Die Kellnerin bringt die 0.4 l Biere und verlangt pro Glas 8.- € !!! Als ich sage, das sei sehr teuer, tut sie so als verstehe sie mich nicht. Etwas später gehe ich an die Bar und frage den Kellner, was ein grosses Bier denn koste. Er sagt 6.- €. Darauf gehe ich zur Kellnerin und sage ihr, sie hätte mich beschissen und soll mir die 4 € zurückgeben. Sie schaut mich etwas böse an, gibt mir aber das Geld zurück. Später kommt sie an unseren Tisch und entschuldigt sich. Danach fahren wir mit dem Bus wieder zurück. Am Abend schaue ich den Champions-League Match Inter - Barcelona (3 : 1) und Lore liest ihr erstes Buch zu Ende.
21. April 2010: Gavamar - Delta de l'Ebre
Heute geht’s weiter zum Ebro-Delta. Wir starten wieder bei wunderbarem Wetter und fahren der Küste entlang über Sitges, Vilanova, El Vendrell. Hier verlassen wir die Küste und nehmen die 51 nach Valls, von hier die 240 nach Montblanc (!). Weiter geht es über die 14 bis Reus und die 420 nach Mora d'Ebre. Auf der 12 geht es dem Ebro entlang über Tortosa und Amposta auf das Delta. Die ganze Fahrt durch das gebirgige Hinterland ist sehr abwechslungsreich. Wir überqueren sogar drei Pässe, der höchste liegt 520 Meter über Meer. Der Camping Eukalyptus ist sehr schön gelegen und gut eingerichtet. Am Abend gehen wir ins Restaurant Paella essen.
22. April 2010: Delta de l'Ebre
Mit den Fahrrädern machen wir uns auf den Weg ins Naturschutzgebiet. In den Lagunen sehen wir zahlreiche Wasservögel, die es in der Schweiz nicht gibt, z.B. Flamingos. Im kleinen Dörfchen Poble Nu trinken wir etwas, bevor wir durch die nächste Lagune zum Camping zurück fahren.
23. April 2010: Delta de l'Ebre
Zum erstem Mal ist der Himmel total bedeckt und es könnte auch etwas Regen geben. Deshalb verbringen wir den Tag mit lesen. Am Nachmittag fährt ein Paar aus dem Zürcher Oberland, Ella und Kurt Morf, auf den Stellplatz gleich neben uns. Wir begrüssen Sie mit einem feinen Kaffee, was sie sehr schätzen. Später verpflegen wir uns im Camping-Restaurant mit frittierten Calamaresringen und mit kleinen frittierten Calamares.
24. April 2010: Delta de l'Ebre - Oliva
Über die Staatsstrasse 340 machen wir uns auf den Weg Richtung Valencia. Castellon und Villarreal werden dabei umfahren. Auch Valencia umfahren wir weiträumig, da wir die Stadt nicht besichtigen werden. Das sparen wir uns für das nächste Mal auf. Unterwegs fahren wir durch grosse Baumkulturen, Orangenbäume, wie sich später herausstellt. Lore bemerkt mehrere Male den süssen, nach Orangenblüten riechenden Duft in der Luft. Die Orangenbäume stehen in vollem Blust, mit Millionen von Blüten, welche diesen intensiven Geruch verbreiten. In Oliva fahren wir auf den Campingplatz Kikopark, der direkt am Meer liegend, sehr komfortabel ausgebaut ist, mit Swimmingpool und Wellness-Bereich. Der erste Stellplatz ist etwas zu klein, ich bringe das WOMO nicht hinein. Der nächste ist dann gross genug und wir installieren uns in einem "Schweizernest" (ZG, NE)!
25. April 2010: Oliva
Heute ist Lores Geburtstag, sie tritt offiziell ins Rentenalter ein! Es kommen Glückwünsche per SMS und Telefon. Leider hat sich die Batterie von Lores Handy so stark entladen, dass auch der PUK verloren ging und das Handy somit unbrauchbar wurde. Das Handy kann erst wieder gebraucht werden, wenn der PUK zur Verfügung steht, vermutlich erst, wenn wir wieder zurück in der Schweiz sind. Mit den Fahrrädern fahren wir durch blühende, süss duftende Orangenhaine nach Oliva hinein. Die Orangenbäume blühen und gleichzeitig tragen sie noch Früchte. Am Nachmittag gehen wir zum Geburtstagsessen ins Hafenrestaurant, wo es eine ausgezeichnete Paella und einen feinen Roten gibt.
26. April 2010: Oliva
Mit unseren Fahrrädern fahren wir nach Oliva hinein. Erneut sind wir fasziniert vom Orangenblütenduft, der süss und schwer in der Luft hängt. Im Mercato Comunale kaufen wir Früchte und Gemüse. Leider gibt es da weder Fisch noch Fleisch. Das finden wir jedoch etwas später im Supermarkt. Da kaufen wir Calamares und Rindfleisch für den Grill. In einem Haushaltwarengeschäft kaufen wir noch eine Fruchtpresse, mit der wir den Orangensaft selber machen wollen. Am Nachmittag suchen wir den Pool auf, dessen Wasser mit ungefähr 20 Grad sehr angenehm ist. Zum Nachtessen gibt es die grillierten Calamares.
27. April 2010: Oliva
Wir fahren mit den Velos dem Meer entlang nach "Neu Oliva", eine Feriensiedlung, wie sie überall in Spanien an den Küsten anzutreffen sind. In einem Restaurant trinken wir ein Bier und essen etwas Kleines, bevor wir zum Camping zurück fahren. Am Nachmittag steht noch einmal ein Poolbesuch auf dem Programm. Zum Nachtessen gibt es grilliertes Rindfleisch und Salat. Es schmeckt sehr lecker! Für morgen planen wir die Weiterfahrt nach La Manga am Mar Menor.
28. April 2010: Oliva - La Manga
Nachdem wir uns von unseren Zuger Nachbarn verabschiedet haben, fahren wir los, Richtung Pego, ins Landesinnere. Wir möchten gerne durch das Tal fahren, in welchem gerade die Nespole-Ernte stattfindet. Leider finden wir in Pego die richtige Ausfallstrasse nicht und fahren wieder an die Küste. Hier geht es über die N-332 Richtung Süden. Die Ferienzentren Benidorm, Alicante usw. lassen wir links liegen. Ihre Skyline können wir trotzdem "bewundern". In La Manga finden wir den Platz "Caravaning La Manga" sofort. Es ist ein sehr grosser Platz mit etwa 1500 (!) Standplätzen. Er wird von vielen Mittel- und Nordeuropäern als Überwinterungs- oder Ganzjahresplatz benutzt. Er liegt direkt am Ufer des Mar Menor. Gegenüber sieht man den Damm, der das Mar Menor vom Mittelmeer abtrennt. Was auf der Karte wie eine schmale Sandbank aussieht, ist in Wirklichkeit mit Hochhäusern und Ferienhäusern überbaut.
29. April 2010: La Manga
Wir fahren mit den Rädern nach La Manga zum Supermarkt. Danach erkundigen wir uns an der Rezeption des Campings nach einem Bus nach Murcia. Wir beschliessen, morgen Freitag nach Murcia zu fahren. Der Bus kommt um 7:25 Uhr an der Rezeption vorbei, das wird eine frühe Tagwacht geben. Wir beschliessen auch, bis Montag in La Manga zu bleiben, da der 1. Mai vielleicht für einen Wechsel nicht ideal ist. Am Nachmittag gehen wir an den Strand, bzw. in die Bar am Strand, wo es heute zwei Tapas zum Preis von einem gibt (Schnäppchenjäger!). Dazu trinken wir ein Bier und geniessen das schöne Wetter. Zum Nachtessen macht Lore eine vorzügliche Tortilla. Beim Skypen finden wir Simone zu Hause beim Arbeiten und können uns wieder einmal sprechen.
30. April 2010: Mit dem Bus nach Murcia
Um 6:45Uhr ist Tagwache. Wir sind beide schon vor dem Wecker wach. Ohne Frühstück geht’s zur Bushaltestelle gleich beim Eingang zum Camping, wo um 7:25 Uhr pünktlich der Bus erscheint. Ohne Umsteigen fahren wir direkt nach Murcia Busbahnhof. Da nehmen wir in einer sympathischen Cafebar zuerst einmal einen Milchkaffee und ein Croisant, welches wir mit Messer und Gabel essen!! An der Information beim Busbahnhof erhalten wir einen Stadtplan. Nun gehts Richtung Altstadt. Unterwegs kommen wir an einem Lederatelier vorbei. Lore entdeckt sofort eine wunderschöne Ledertasche, leider ist aber das Geschäft noch geschlossen. Wir merken uns das Strässchen und gehen nun die Altstadt besichtigen. Es gibt einige schöne alte Gebäude, darunter die Kathedrale und das Casino. Um 12 Uhr machen wir uns auf den Rückweg zum Busbahnhof. Unterwegs finden wir das Lederatelier wieder - ich habe mir zwar alle Mühe gegeben, einen grossen Bogen um das Geschäft zu machen - und kaufen die Tasche. Um 13 Uhr fahren wir wieder zurück. Zum Nachtessen gibt es Lammgigot vom Grill, grüne Spargeln und eine Tomaten-Vinaigrette-Sauce.
1. Mai 2010: La Manga, der Damm
Heute fahren wir mit den Rädern auf den Damm, welcher das Mar Menor vom Mittelmeer trennt. Der Damm ist an seiner breitesten Stelle höchstens 500 Meter breit. Er ist jedoch komplett überbaut, zum Teil mit Hochhäusern, einer vierspurigen Hauptstrasse und Ferienhaussiedlungen. Wir sind entsetzt, dass man diesen Damm nicht naturbelassen hat. Wir fahren bis Kilometer 10 und wenden da wieder. Auf dem Rückweg nehmen wir in einer Tapas-Bar eine Kleinigkeit zu uns. Den Rest des Rückweges müssen wir gegen starken Gegenwind ankämpfen. Zum Nachtessen gibt es Risotto mit Meerfrüchten à la Hansruedi.
2. Mai 2010: La Manga
Heute ist wieder mal Wäsche waschen angesagt. Ich bringe den Korb mit der schmutzigen Wäsche in die Wäscherei auf dem Campingplatz. Eine freundliche Frau nimmt die Wäsche in Empfang, drückt mir einen Zettel in die Hand und sagt, dass ich um 11 Uhr wieder kommen kann. Ich bezahle 3 € für das Waschen, 3 € für das Tumblern und 0.60 € für das Waschmittel. Der Frau gebe ich 3 € Trinkgeld, was mir ein bezauberndes Lächeln einbringt. Danach ist WOMO-Reparatur angesagt. Lore hat eine Bockleiter organisiert. Ich muss am Dach einen Dichtungsgummi, der vom Fahrtwind aus der Halterung gerissen wurde, wieder "einfädeln" und mit kaugummiähnlicher Masse fixieren. Danach werden noch die Stützen und die beweglichen Teile der Sat-Antenne mit Silikonspray behandelt. Am Abend essen wir im Platzrestaurant das Menu für 12 € pro Person. Im Preis inbegriffen sind Wein, Mineralwasser, Salat, Lamm aus dem Ofen für Lore bzw. Seehecht grilliert für mich und zum Dessert Bananensplit. Danach setzen wir uns noch zu unseren deutschen Nachbarn Jutta und Harry an den Tisch und trinken Brandy.
3. Mai 2010: La Manga - El Cabo de Gata
Bevor es weiter geht, lassen wir das Grauwasser ab und füllen den Frischwassertank. Danach fahren wir zum Upper und decken uns mit Lebensmitteln ein, da unser nächster Platz im "parque Natural Cabo de Gata-Nijar" etwas abseits liegt. Wir fahren durch das Landesinnere über AP-7 und E15 und erfreuen uns an der hügeligen Landschaft, weniger jedoch an den allgegenwärtigen Plastiktreibhäusern. Im Camping Cabo de Gata sind Restaurant und Lebensmittelladen wegen Pächter-Wechsel geschlossen. Zum Glück haben wir am Morgen, in weiser Voraussicht, genügend eingekauft. In der Gegend weht übrigens ein sehr starker Wind, das soll jedoch am nächsten Tag vorüber sein. Ich mache trotzdem eine Erkundungsfahrt mit dem Fahrrad ins Pueblo am Strand. Das Meer gebärdet sich wie verrückt, mit riesigen, Gischt gekrönten Wellen. Zum Nachtessen gibt es Bratwürste vom Grill, Zucchetti-Gemüse und Teigwaren. Zum Dessert frische Erdbeeren mit Rahm.
4. Mai 2010: Cabo de Gata Naturpark
Am Morgen weht der Wind noch immer unvermindert stark. Wir reinigen das WOMO innen im Wohnbereich und in der Fahrerkabine, es hat es wieder einmal nötig! In der Nacht hat es übrigens geregnet und die "Putzete" haben wir eingeschaltet, weil es Morgen immer noch stark bewölkt und merklich kühler war. Gegen Mittag stellt sich jedoch bereits wieder das schöne Wetter, allerdings noch immer mit starkem Wind, ein. Wir besteigen unsere Drahtesel und fahren in den Naturpark, wo wir viele Wasservögel, auch Flamingos, und Pflanzen bewundern können. Auf dem Rückweg haben wir wider Erwarten nicht Gegenwind, sondern einen kräftigen Rückenwind. Im Pueblo besuchen wir ein Restaurant am Strand und bestellen Paella. Der Kellner sagt uns, das dauert aber 30 bis 50 Minuten. Wir geben zu verstehen, dass wir Zeit haben. Das Warten lohnt sich, erhalten wir doch die mit Abstand beste Paella seit Beginn unserer Reise. Die Paella und was von ihr noch übrig blieb, ist bei den Fotos zu bewundern. Zurück beim WOMO gibt es noch ...??? Erdbeeren mit Rahm!
5. Mai 2010: Cabo de Gata - Granada
Noch immer windet es recht stark und es ist auch kühler geworden. Wir packen unsere Sachen zusammen und reisen weiter, durch das Landesinnere, Richtung Granada. Wir fahren durch eine abwechslungsreiche Landschaft von Hügeln aber auch schneebedeckten Bergen durchsetzt. Es weht ein kalter Wind, die Temperatur beträgt in den Bergen nur noch 8 Grad. Unterwegs werden wir von der Polizei gestoppt. Sie wollen unsere Ausweise sehen. Lore, gerade am Steuer, muss ihren zuerst suchen. Als sie ihn nicht sofort findet, winken uns die Polizisten zur Weiterfahrt. Um 12 Uhr treffen wir auf dem Camping "Sierra Nevada", mitten in Granada ein. Zur Kathedrale sind es gerade mal 3 Kilometer, mit dem Bus etwa 10 Minuten. Wir richten uns auf dem Platz ein, Lore reserviert für Donnerstag 15:30 Uhr Eintritte ins Alhambra, danach fahren wir noch mit dem Bus zur Altstadt. Zum Nachtessen grilliere ich die Koteletten aus dem Tiefkühlfach, welche wir noch in La Manga eingekauft haben.
6. Mai 2010: Granada, Alhambra
Am Morgen suche ich einen Frisör, welcher mir die Haare schneiden soll (auch das muss ab und zu sein!). Ich versuche ihm zu erklären, dass er 3 Zentimeter abschneiden soll. Vermutlich hat er aber interpretiert, er soll 3 Zentimeter stehen lassen. So bin ich halt zu einer angenehmen und pflegeleichten Kurzhaarfrisur gekommen. Um 11 Uhr meldet sich noch Sarah über das Handy, sie ist auf dem Weg nach Küssnacht und kann uns den PUK von Lores Handy besorgen. Das klappt bestens und das Handy kann wieder benutzt werden. Danach machen wir uns auf den Weg ins Alhambra. Um 13:30 Uhr kaufen wir unsere reservierten Tickets und können zu unserem Erstaunen sofort in die Anlage hinein. Wir haben gedacht, dass das erst um 15:30 Uhr möglich wäre. Wir flanierten durch wunderbare Gärten zum Generalife, besuchen das Kunstmuseum (belle Artes) und Alcazaba. Als wir den Nashriden-Palast besuchen wollen, werden wir nicht hineingelassen, weil wir zu spät seien. Es stellt sich heraus, dass die Zeit auf dem Ticket, 15:30 Uhr, nicht die Eintrittszeit für das ganze Alhambra, sondern nur für den Nashridenpalast ist. Enttäuscht und verärgert, wohl auch etwas übermüdet, ziehen wir von dannen. In der Altstadt essen wir eine Paella, sie ist sehr fettig und nicht zu vergleichen mit jener in Cabo de Gata. Auf der grossen Strasse stehen Ginkgo-Bäume. Lore nimmt ein Blatt als Glücksbringer mit, wie wenn wir das nötig hätten!
7. Mai 2010: Granada, Albayzin
Wir flanieren in der Altstadt und schauen in Gitarrenateliers und Intarsien-Werkstätten hinein. Hier bekommen wir Lust, am Abend eine Flamenco-Vorführung zu besuchen. Später wandern wir dem Fluss entlang Richtung Albayzin und schauen uns das Casa del Chapiz mit seiner schönen Gartenanlage an. Im Albayzin flanieren wir durch enge, schöne Gässchen und über schöne Plätze, wo wir uns in ein Gartenrestaurant setzen und dem Treiben zusehen. Zum Nachtessen grilliere ich zwei Poulett-Brüstchen.
Um 20:30 Uhr müssen wir bei der Rezeption auf den Bus warten, welcher uns zum Flamenco-Abend bringen soll. Auf dem Weg dorthin treffen wir noch Jutta und Harry, die Nachbarn in La Manga. Wir werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt, der Bus kommt erst nach 21:30 Uhr. Mit einer "Horde" Koreaner werden wir nach Albayzin gefahren, wo wir eine kommerzielle, aber dennoch eindrückliche, Flamenco-Vorführung erleben.
8. Mai 2010: Granada, Sacromonte
Am Morgen begrüssen uns als erstes, Ella und Kurt, die Zürcher Oberländer, welche wir im Ebro-Delta getroffen haben. Danach geht es mit einem Kleinbus, dem Alhambrabus, in halsbrecherischem Tempo durch enge Gassen und Strassen nach Sacromonte. Wir sehen uns die Abadia del Sacromonte an, wo gerade eine Hochzeit stattfindet. Danach wandern wir den Weg zurück zu den Cuevas del Sacromonte, den Höhlenwohnungen, wo wir uns in einem kleinen Strassenrestaurant verpflegen. Für je 1 € dürfen wir uns eine Felsenwohnung ansehen, in welcher auch Flamenco-Abende durchgeführt werden. Es hängen viele Fotos an den Wänden, welche den Besitzer mit Berühmtheiten wie Clinton, Koffi Anan, König Juan Carlos oder dem schwedischen König zeigen. Der Wohnungsbesitzer ist sehr stolz. Die Wanderung führt uns durch eine landschaftlich sehr schöne Gegend, mit immer neuen Ausblicken auf Alhambra und Granada. Am Abend sitzen wir noch mit Jutta, Ella, Harry und Kurt zusammen, quatschen und trinken, bis alle Flaschen leer sind!
9. Mai 2010: Granada - Cordoba
Das Wetter ist grau und trüb, als wir Granada verlassen. Wir fahren 160 Kilometer durch Olivenplantagen, scheusslich anzusehen! Unterwegs durchfahren wir heftige Schauer, das Wasser läuft in Sturzbächen die Strassen runter und Lore muss teilweise fast Schritttempo fahren. In Cordoba angekommen, hat sich das Wetter etwas beruhigt und wir machen einen ersten Rundgang durch die schöne Altstadt. Im Innenhof der Mezquita-Catedral stehen die Leute in langen Schlangen für Eintrittskarten an. Wir beschliessen, das Monument am Montag zu besuchen.
10. Mai 2010: Cordoba
Wir fahren mit dem Bus ins Zentrum und gehen direkt zur Mezquita-Catedral. Wir müssen kaum anstehen, vor uns stehen gerade mal 8 Personen und in Kürze haben wir unsere Tickets. Wir begeben uns ins Innere der Kathedrale und sind überwältigt von der Schönheit und der Grösse dieses Bauwerkes. Es bot im Endausbau etwa 50'000 Gläubigen Platz. In dem riesigen Gebäude sind arabische und christliche Elemente vermischt, wobei die arabischen freundlich und die christlichen dunkel und bedrückend wirken. Nach der Besichtigung besuchen wir den Puente Romano und die engen, schönen Gässchen der Altstadt mit ihren hübsch geschmückten Innenhöfen.
11. Mai 2010: Cordoba - Ronda
Das Wetter ist weiterhin regnerisch und kühl. Auf dem Weg nach Ronda durchqueren wir wieder heftige Schauer. Aber die Landschaft ändert sich allmählich und die Olivenplantagen weichen langsam einem wilden, hügeligen Gelände. Auf dem Campingplatz in Ronda stehen wir leider so schräg, dass man die Neigung auch mit den Keilen nicht ausgleichen kann. Mit Schirm und Regenjacke ausgerüstet, machen wir uns auf den 3 Kilometer langen Weg ins Zentrum von Ronda. Ronda ist eine sehr hübsche Stadt mit Stadtmauer, der ältesten Stierkampfarena und dem 200 Meter hohen Puente Nuevo, welcher die vom Guadalevin in den Felsen gefressene Schlucht überspannt. Zurück zum Camping nehmen wir ein Taxi, da Lore leicht erkrankt ist, vermutlich eine Erkältung.
12. Mai 2010: Ronda
Das Wetter ist stark bewölkt und kühl. Trotzdem nehmen wir den Weg zum Grund der Schlucht unter die Wanderschuhe. Von unten haben wir einen interessanten Blick hoch zum Puente Nuevo und dem Städtchen. Danach geht es bergan, zurück nach Ronda. In einem in den Felsen gebauten Restaurant nehmen wir einen Imbiss. Danach suchen wir noch die Patisserie auf, die uns gestern schon ins Auge gestochen ist. Hier verwöhnen wir uns mit Kaffee und Kuchen, der mindesten so gut ist, wie bei Feusi in Küssnacht. Weil es stark zu regnen begonnen hat, bestellen wir ein Taxi. Es kommt wieder der selbe Fahrer wie gestern. Er erzählt, dass er früher oft geschäftlich in der Zentralschweiz war und dass ihm die Gegend um Hergiswil, Pilatus und Interlaken sehr gut gefallen hat. Erweckt in uns auch die Vorfreude auf die Weiterfahrt durch das Gebirge, von Ronda nach Tarifa.
13. Mai 2010: Ronda - Tarifa
Die Schilderungen des Taxifahrers waren nicht übertrieben. Wir fahren durch schöne, eindrückliche Gebirgslandschaften nach Tarifa. Der Camping Tarifa, den wir ansteuern, erweist sich als sehr schattig, was uns dazu bewegt, auf den Camping Rio Jara auszuweichen. Dieser wirkt sonniger und freundlicher. Rio Jara soll der südlichste Campingplatz auf dem europäischen Festland sein. Davon spürt man allerdings nicht allzu viel, ist es doch kühl und stark windig. Das jedoch scheint die zahlreichen Surfer mit ihren Brettern und Drachen (oder Fallschirmen?) nicht zu stören. Tarifa ist ein europäisches Surf-Paradies. Wir beschliessen, am Samstag mit dem Schnellboot in 35 Minuten ins 14 Kilometer entfernte Tanger zu fahren.
14. Mai 2010: Tarifa
Wir wandern durch die "Prärie" nach Tarifa. Es hat wieder zahlreiche Surfer im stark bewegten Meer und in den Lagunen. Im Hafen von Tarifa essen wir sehr gute aber auch sehr teure Gamberis, das Stück zu 1 €! Zurück fahren wir mit dem Taxi. Da sich das Wetter ständig verschlechtert und der Wind immer stärker wird, beschliessen wir, den Ausflug nach Tanger zu streichen und nach El Puerto weiter zu fahren.
15. Mai 2010: Tarifa - El Puerto
Wir packen unsere sieben Sachen, lassen das Grauwasser ab und machen uns auf den Weg. Im weissen Dorf Vejer machen wir einen Zwischenhalt und sehen uns das hübsche, sehr kompakt gebaute Dorf an. In El Puerto finden wir den sehr schön gelegenen Camping Las Dunas. Im Dorf kaufen wir einen Fisch (Dorado) für mich und 10 Gamberis für Lore. Beides grillieren wir am Abend, es schmeckt köstlich! Danach fahren wir noch einmal ins Dorf an ein Volksfest. Der Menschenauflauf ist jedoch so gewaltig, dass wir unsere Drahtesel wieder wenden und zurück fahren.
16. Mai 2010: El Puerto
Es ist ein wunderbarer, südlicher Sonntag mit wolkenlosem Himmel und Temperaturen um 30 Grad! Für uns heisst es heute relaxen, die Seele baumeln lassen. Wir liegen in den Liegestühlen, lesen, schlafen und erfrischen uns mit kühlen Getränken.
17. Mai 2010: Mit dem Schiff nach Cadiz
Nach dem Frühstück besteigen wir unsere Räder und fahren zur Anlegestelle des Katamaran-Schnellbootes. Mit diesem geht es für 2.10 € pro Person nach Cadiz. Cadiz ist eine saubere, bezaubernde Stadt. Wir besuchen die Altstadt, die Kathedrale und den höchsten Punkt der Stadt, den Turm der Kathedrale. Zurück in El Puerto gehen wir im Camping-Restaurant zum Nachtessen. Wir beschliessen, am nächsten Tag nach Dos Hermanas auf den Camping zu fahren und von dort aus Sevilla zu besuchen. Nach dem Essen sitzen wir noch zu Kurt und Ella, welche heute in El Puerto eingetroffen sind. So trifft man immer wieder dieselben Leute. Nach einer Flasche Rotwein geht es ins Bett.
18. Mai 2010: El Puerto - Aracena (in der Pampas!)
Heute Morgen gebärdet sich Lore bockig (wie ein Schaf)! Sie will plötzlich nichts mehr wissen von Stadtbesichtigungen. "Mir reichts, ich habe die Stadtbesichtigungen satt!" Ich erkläre mich mit einer Programmänderung einverstanden, Sevilla lassen wir links liegen. Zur "Strafe" führe ich Lore auf den Campingplatz in Aracena, mitten in der Pampas! Aber ich gebe es zu, es ist schön, wieder einmal auf dem Land zu campen, weitab jeglicher Touristenströme. Auf einer kurzen Wanderung entdecken wir imposante Korkeichen. Moprgen geht es weiter nach Caceres, in die Extremadura.
19. Mai 2010: Aracena - Caceres
Fahrt durch wilde, zum Teil Mondlandschaft ähnliche Gegend. Auf dem Camping in Caceres haben wir eine Parzelle mit einem eigenen Sanitärhäuschen, welch ein Luxus!
20. Mai 2010: Caceres Altstadt
Mit dem Bus fahren wir ins Zentrum von Cacers. Von dort sind es nur fünf Minuten bis zur vollständig erhaltenen, mittelalterlichen Altstadt, eines der Unesco Weltkulturerben. Wir schlendern gemütlich durch dieses sehr schöne Baudenkmal und fotografieren, was das Zeug hält.
21. Mai 2010: Caceres - Cuenca
Weiter geht es mit einem grossen Gump" in Richtung Pyrenäen, nach Cuenca. Der Campingplatz liegt etwa 6 Kilometer nördlich des Ortes in einer wunderschönen, von einem Fluss gebildeten Tal. Wir beschliessen am nächsten Tag mit den Rädern in den Ort zu fahren.
22. Mai 2010: Cuenca
Mit den Fahrrädern fahren wir auf einem feudalen Radweg dem schönen Fluss entlang. Dieses Tal scheint Naherholungsgebiet der Bewohner von Cuenca zu sein. Hier wird gejoggt, Rad gefahren, geangelt, geklettert usw. Die Felsen haben sehr interessante Formen, die zum Teil an Gletschertische erinnern. Der historische Teil von Cuenca ist auf einem hohen Felsen gebaut. Am Abend gehe ich ins Campingrestaurant den Champions League Final zwischen Inter und Bayern anschauen. Das Resultat lautet 2:0 für Inter, ich hätte es lieber umgekehrt gesehen!
23. Mai 2010: Cuenca - Caspe (am Ebro-Stausee)
Mit einem weiteren grossen "Gump" geht es an den Ebro-Stausee. Der Campingplatz gefällt uns sehr gut. Unter den Pinien, wo wir etwa essen, riecht es herrlich.
24. Mai 2010: Caspe - Berga
Langsam geht unsere Reise dem Ende entgegen. Heute geht es nach Berga - tönt eher schwedisch als spanisch - am Fusse der Pyrenäen. Der Campingplatz ist ein richtiger "Retortenplatz", alles genau terrassiert und parzelliert und zu etwa 80% von Dauercampern belegt. Man hat das Gefühl, in einer ausgestorbenen Stadt zu wohnen.
25. Mai 2010: Berga - Canet en Rousillon
Heute geht es durch die Pyrenäen nach Frankreich. Auf kurvigen und zum Teil sehr engen Strassen tuckern wir durch eine fantastische Bergwelt. In Canet finden wir einen sehr sympathischen Campingplatz, welcher Camping Cheques akzeptiert, von denen wir noch 10 haben. Wir beschliessen, ein paar Tage hier zu bleiben, die Natur zu geniessen und uns auszuruhen.
26. Mai 2010: Canet en Rousillon
Mit den Fahrrädern erkunden wir den Etang de Canet. Wir fahren und schieben die Räder, bis es nicht mehr geht. Hier sind Gras und Schilf so hoch und dicht, dass man fast stecken bleibt. Mit zerkratzten Beinen kehren wir zum Camping zurück, wo wir noch den Pool aufsuchen. Das Wasser ist sehr angenehm, die Temperatur etwa 21 - 22 Grad.
27. Mai 2010: Canet en Rousillon
Mit den Rädern geht es heute auf den Markt. Hier findet Lore endlich noch Geschenke für unsere Kinder. Danach setzen wir uns noch bei schönstem Wetter auf eine Bank am Strand. Da setzt sich eine 85-jährige Französin zu uns. Wir unterhalten uns gegen 30 Minuten mit ihr und sie schien sehr glücklich darüber. Leider zieht eine bedrohliche, schwarze Bewölkung auf, so dass wir frühzeitig wieder zurück fahren. Den Nachmittag verbringen wir mit lesen.